36 Crazyfists live in Berlin
Es gab Zeiten da hätten sich 36 Crazyfists eine Bühne mit Größen wie Linkin Park, Papa Roach oder Limp Bizkit teilen können. Zum Jahrtausendwechsel waren sie zumindest musikalisch ebenbürtig. Und doch ist ihnen dieser Erfolg nie vergönnt gewesen und sie sind für Metalheads immer nur ein Geheimtipp geblieben. An diesem Herbstabend im Berliner Club SO36 stehen sie als Support für Bury Tomorrow auf der Bühne vor 800 Leuten, die eigentlich nur auf den Haupt-Act warten. Im Gegensatz zu ihren NuMetal-Pendants sind sie ihrem Stil treu geblieben und veröffentlichen seit 20 Jahren Alben abseits des Mainstreams. Und so geben sie sich an diesem Abend keine Blöße und spielen vor allem Songs von ihren letzten Alben, Fans von früher schauen in die Röhre. Die Zeit hat die Band gezeichnet. Frontman Brock Lindow und Gitarrist Steve Holt erinnern doch eher an Großvater als Rockstars, müde und auch etwas leer werden die Songs runtergespielt. Vielleicht haben sie selber den Gedanken, sie müssten Headliner in der Arena an der Spree sein.