Der Tag startet für Grossstadt-Surfer mit Infected Rain aus Moldawien: Zuvor habe ich Lena “Scissorhands” zum Interview getroffen und war umso gespannter auf die Performance. Die Band kommt auf die Bühne und gibt sofort Vollgas: fette Gitarrenriffs mit Synths und melodischen Elemente. Lena verkörpert dabei die Perfektion der Schizophrenie aus Growling und melodischem Gesang, sieht dabei bunt wie ein elegant tätowierter Kanarienvogel aus. Die Instrumentalisten gesellen sich im neutralen schwarz dazu und jumpen mit über die Bühne, dass die fetzen Fliegen. Passend dazu sind wir auf der Seebühne und genießen eine frische Brise und Sandkörner zwischen den Zehen. Das Interview mit Infos zum neuen Album “Endorphin”, das im Herbst erscheint, gibt es bald auf Grossstadt-Surfer.de.

Als nächstes geht es zur Haupt-Bühne, der Mad Max Stage: Bury Tomorrow, alten Bekannten von Grossstadt-Surfer, bringen Ferropolis zum Kochen. Die Jungs aus England bringen ihre Hits und insbesondere bei Songs vom neuen Album Black Flame bildet sich ein amtlicher Moshpit.

Schnell geht es weiter zu Jinjer auf der “Hardbowl Stage”, der Bühne im Zelt beim Full Force Festival. Der Schatten kommt gut an und wird von vielen gerne genommen: Das Zelt platzt aus allen Nähten. Jinjer kommen aus der Ukraine und bilden mit Infected Rain und Arch Enemy ein Trio der Female Fronted Metalbands an diesem Tag beim Full Force. Auch klanglich sind sie von Infected Rain nicht weit entfernt, jedoch liegt hier der Fokus deutlich mehr Richtung Dient. Starke Rhythmus-Betonung und weniger Melodie bringen die Festivalbesucher zum Pogen und verwandeln das Zelt in eine Staubwolke.

Zeal und Ardor sind eine spannende Band, die sich mit ihrem Mix aus Gospel und Death Metal über Genregrenzen hinwegsetzen. Auf der Bühne geben sie sich geheimnisvoll und sind in der Dunkelheit und Gegenlicht kaum zu erkennen. Auf der Seebühne entsteht eine mystische Atmosphäre, traumhaft!

Arch Enemy brennen zum Abschluss die Bühne nieder und feuern einen Hit nach dem nächsten aus allen Rohren. Hits wie Nemesis verfehlen ihr Ziel nicht. Die unfassbaren Gitarrenkünste kommen, wie eigentlich immer, tight und brachial. Der eine oder andere Festivalbesucher kann das jedoch nicht mehr zu schätzen wissen und muss der Hitze vom Tag Tribut zollen, viele schlafen einfach auf dem Betonboden ein. Das hat jedoch nichts mit der Musik zu tun. Mit Feuerfontänen verabschieden Arch Enemy den zweiten Tag beim Full Force Festival.

Zum zweiten Tag beim Full Force Festival!