Full Force Festival: Sonntag

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Sonntag kann ich auf dem Campingplatz bereits viele verbrannte Schultern sehen, der heißeste Tag steht uns jedoch bevor: Es werden bis zu 39 Grad, am heißesten von ganz Deutschland in Sachsen-Anhalt. Wir sind in Sachsen-Anhalt.

Den Opener machen Cane Hill im Zelt auf der Hardbowl Stage. Warum? Cane Hill machen amtlichen Metal, den ich auch gut zur Prime Time genießen könnte. Markante Stimme, gute Dynamik, viel Abwechslung, für mich ein Highlight!


Harm’s Way live beim Full Force

Ganz anders dagegen Harm’s Way, deren Sänger Bo Lueders wie ein Michelinmännchen auf Testosteron steif über die Bühne hüpft. Die Hardcore Formation bietet pure In-Your-Face-Knüppelei. Die Festivalbesucher werden jetzt jedenfalls wach und das Zelt fängt an zu vibrieren, kochen tut es dank der Temperaturen sowieso schon.


Lamb of God live beim Full Force

Lamb of God machen auf der Main Stage dagegen den Flummi des Wochenendes. Es wird von Dingen gesprungen und in die Luft getreten was das Zeug hält. Die Massen gehen trotz 40 Grad in der Sonne steil und starten den Circle Pit.


Fred Durst von Limp Bizkit nimmt ein Bad in der Menge.

Limp Bizkit starten als letzte Band in den Abend und sind gleichzeitig die ersten beim Full Force, die nicht pünktlich anfangen. Sänger Fred Durst ist locker und latent passiv bis cool wie eh und je und hat sich wohl seinem Schicksal ergeben, in der Bedeutungslosigkeit des NuMetal zu verschwinden. Er bietet eine Karrikatur seiner selbst. Das ist per se nichts schlechtes, war ja schon immer so. Er hat es nun quasi professionalisiert. Da wird sich zum Ende des dritten Songs in die Massen geschmissen, da sind ja die Fotografen noch im Bühnengraben und es gibt nice Shots. Da werden zwei Fans auf die Bühne geholt, die einen Song mit ihm singen. Zwischendurch werden Jokes über das seit 10 Jahren angekündigte Album und Freibier gemacht, die keiner mehr ernst nimmt und den kaputten Festivalbesuchern höchstens ein müdes Lächeln abringen. Mir tut das immer etwas weh die Helden meiner Jugend so zu sehen, andererseits haben sie ihre Nische gefunden und die Songs bringen sie rüber wir 2001.

Das Video zum Full Force Festival 2019