Warum die Zeit für die Sony A6000 abgelaufen ist
Die Sony A6000 ist eine solide Kamera. In der ganzen 6XXX Reihe stecken letztlich die gleichen Sensoren. Somit kann man mit der A6000 noch immer eine wunderbare Bildqualität erreichen. Abstriche musst Du beim Autofokus und vor allem der Videoqualität hinnehmen. Full HD ist heute nicht mehr Standard und auch die Farben sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Unschlagbar hingegen sind Größe des Bodys und die Objektive für E-Mount. Noch heute trauere ich dem Sony 85mm F1.8 hinterher, das ich für unter 400 € im Internet neu gekauft habe. Und auch das Sigma 16mm F1.4 ist eine tolle Linse zum Schnäppchenpreis.
So etwas gibt es für Vollformat nicht. Größe, Gewicht und Preis sind eine andere Liga. Dennoch habe ich die Sony A6000 für die Panasonic S1 ausgetauscht.
Warum habe ich einen Wechsel in Erwägung gezogen?
Die Panasonic Lumix S1 ist eine richtig gute Hybrid Kamera. Das heißt, sie bietet die für mich die beste Mischung aus Foto- und Videofunktionen.
Sie hat eine sehr hohe Farbtiefe für Fotos von 25,2 Bits. Schau dazu mal in den Sensortest von DxOMark.
Video in 4k 10 bit 4/2/2 —> Das ist gut!
Insbesondere beim letzten Punkt hat Sony erst mit der A7sIII aufgeholt, aber das ist eben eine Videokamera und nicht so gut für Fotos. So hat die A7sIII nur 12 Megapixel, während die S1 mit der doppelten Zahl auflöst.
Warum brauche ich 4k Videos?
Die meisten Produktionen geben ein Full HD Video aus, aber produzieren in 4k. Das bietet mehr Flexibilität auch mal ins Bild zu zoomen bzw. zu “croppen”. So kannst Du mit einer Kamera zwei Bildausschnitte erstellen und den Eindruck vermitteln, dass mit zwei Kameras gefilmt wurde.
Warum die Panasonic Lumix S1?
Panasonic ist ein kleiner Player auf dem Kameramarkt, im Gegensatz zu Sony, Canon und Nikon. Dafür legen sie sich ordentlich ins Zeug, um aufzuholen und neue Kunden zu gewinnen:
One for all: Zusammen mit dem 24-105mm F4.0 kann ich bei einem Event quasi alles mit dieser Kamera machen. Vom Interview-Video bis zum Porträt-Foto bin ich völlig flexibel und jederzeit einsatzbereit - ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.
Profi-Qualität: Viewfinder und Akku sind für den Einsatz in professionellen Umgebungen gebaut. Ein Shooting mit 1000 Bildern, steckt der Akku bspw. locker weg. Der Viewfinder gilt als bester in der Klasse.
Produktpflege: Die S1 hat heute gerade ein neues Update für bessere Videofunktionen und verbesserten Autofokus erhalten. Die Investition in das System lohnt sich über einen langen Zeitraum.
L-Mount: Leica, Panasonic und Sigma haben sich zur sogenannten L-Mount-Alliance zusammen geschlossen. Die Objektive lassen sich entsprechend austauschen und es gibt eine große Auswahl. Leider ist es nicht die günstigste. Die Leica-Objektive liegen preislich jenseits von gut und böse und bei Sigma solltest Du darauf achten ein Objektiv mit den Kürzeln DG (Vollformat) und DN (spiegellos) zu kaufen. Nur diese für einen Vollformatsensor wie bei der S1 und bieten einen vernünftigen Autofokus.
Hat sich der Wechsel von der A6000 auf die S1 gelohnt?
Für mich hat es sich ausgezahlt, auf die S1 und Vollformat zu wechseln, das muss aber nicht für jeden so sein. Die S1 ist ein Biest. Sie ist größentechnisch von einer Spiegelreflexkamera nicht zu unterscheiden. Da ich vorher zwei APSC-Bodies rumgetragen hab, kommt das jetzt aufs gleiche hinaus. Aber für die allermeisten Anwender würde ich ein kompakteres Setup empfehlen, denn es stellt sich wirklich die Frage: Rechtfertigt der Sprung in der Bildqualität die Kosten und das Mehrgewicht. Wem es aber um Bildqualität und vor allem hohe Lichtempfindlichkeit geht, dem kann ich den Wechsel wärmstens empfehlen.
Wer es kleiner und kompakter haben will, dem würde ich empfehlen mal einen Blick zu Fuji zu werfen. Die machen zur Zeit echt spannende Kameras!
Zum Abschluss sind hier ein paar Photos zum Vergleichen der beiden Kameras: